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Ligurien: Geologische Besonderheiten, seltene Mineralien und die Faszination rauer Küstenlandschaften

  Ligurien: Geologische Besonderheiten, seltene Mineralien und die Faszination rauer Küstenlandschaften Ligurien klingt für viele nach Meer, Olivenhainen und verhangenen Bergdörfern. Klar – das gehört dazu. Aber unter der Oberfläche wartet etwas, das oft übersehen wird: eine geologisch extrem abwechslungsreiche Region, geprägt von uralten Gebirgsstößen, bizarren Felsformationen, einst aktiven Minen und Gesteinsarten, die man nicht an jeder Ecke findet. Wenn man einmal anfängt, sich damit zu befassen, landet man schnell mit der Nase am Fels. Wortwörtlich. Ein Gebirge trifft das Meer Die ligurische Landschaft existiert, weil die Apenninen hier abrupt auf die Mittelmeerküste treffen. Dieser geologische „Crash“ hat über Millionen Jahre Gesteinsschichten aufgefaltet, gestaucht und an die Oberfläche geschoben. Das Ergebnis: ein Mosaik aus Kalkstein, Dolomit, Serpentinit, Schiefer, Flysch-Zonen und sogar ultrabasischen Gesteinen, die sonst eher auf ozeanischen Krusten vorkommen. Beson...

Zwischen Nebel, Mythen und alten Mauern – Liguriens Geschichten über Hexen und das Unheimliche

  Zwischen Nebel, Mythen und alten Mauern – Liguriens Geschichten über Hexen und das Unheimliche Liguriens Dörfer wirken manchmal, als hätten sie etwas vergessen. Oder besser gesagt: etwas behalten, das der Rest der Welt längst verdrängt hat. Alte Bräuche, seltsame Legenden, Gerüchte von Dingen, die man nicht sieht – aber irgendwie spürt. Besonders in einem Ort: Triora , hoch oben in den ligurischen Alpen, nahe der französischen Grenze. Triora – das „Dorf der Hexen“ Der Name fällt fast automatisch, wenn es um Hexengeschichten in Italien geht. Triora war im 16. Jahrhundert Schauplatz eines der berüchtigtsten Hexenprozesse des Landes. Zwischen 1587 und 1589 wurden hier Dutzende Frauen angeklagt, sich mit dem Teufel eingelassen zu haben. Angeblich hatten sie mit ihren Zaubern Missernten verursacht, das Vieh krank gemacht, Kinder verhext. Klassische Vorwürfe, wie man sie aus anderen europäischen Hexenprozessen kennt – nur dass sie hier, mitten in Ligurien, auf den rauen Hängen über...

Das Leben von Christoph Kolumbus

  Das Leben von Christoph Kolumbus Christoph Kolumbus – für manche ein mutiger Entdecker, für andere ein Symbol kolonialer Ausbeutung. Fakt ist: Kaum eine historische Figur sorgt bis heute für so viel Diskussion. Statt langer Vorreden hier gleich der Steckbrief. Steckbrief Name: Christoph Kolumbus (ital. Cristoforo Colombo) Geboren: 1451 in Genua (heutiges Italien) Gestorben: 20. Mai 1506 in Valladolid, Spanien Beruf: Seefahrer, Navigator, später Gouverneur Bekannt für: Die „Entdeckung“ Amerikas 1492 (aus europäischer Sicht) Familie: Vater Domenico (Wollweber), Mutter Susanna Fontanarossa. Verheiratet mit Filipa Moniz Perestrelo, ein Sohn Diego, später weitere Kinder. Schiffe 1492: Santa María, Pinta, Niña Größte Irrtümer: Er glaubte, einen neuen Seeweg nach Indien gefunden zu haben. Stattdessen landete er auf den Bahamas. Das Geburtshaus von Kolumbus Kindheit und Herkunft Kolumbus wuchs in Genua auf, einer geschäftigen Hafenstadt. Sein Vater...

Das Geburtshaus von Kolumbus

  Das Geburtshaus von Kolumbus – ein Ort zwischen Legende und Geschichte Wer an Christoph Kolumbus denkt, hat sofort Bilder im Kopf: große Segelschiffe, unbekannte Küsten, hitzige Debatten darüber, ob er der „Entdecker“ Amerikas war oder nicht. Weniger präsent ist dagegen der Ort, an dem seine Geschichte begann – sein Geburtshaus in Genua. Wo genau steht das Geburtshaus? Das sogenannte Casa di Colombo befindet sich am Rand der Altstadt von Genua, gleich in der Nähe der Porta Soprana. Das Haus selbst wirkt auf den ersten Blick unscheinbar: graue Steine, zwei Stockwerke, schmale Fenster. Kein Palast, eher ein schlichtes Wohnhaus – passend zu einer Kaufmannsfamilie des 15. Jahrhunderts. Viele Besucher erwarten ein opulentes Museum. Stattdessen trifft man auf eine kleine, stille Gedenkstätte. Einige Räume, ein paar Ausstellungsstücke, Modelle und Informationstafeln. Mehr nicht. Aber genau das hat seinen Reiz. Wie authentisch ist das Ganze? Hier beginnt die Sache spannend zu werd...

Kuriose Fakten über Genua – die Stadt, die anders tickt

  Kuriose Fakten über Genua – die Stadt, die anders tickt Genua ist keine Stadt, die sich auf den ersten Blick anbiedert. Wer hier ankommt, stolpert zwischen Hafenkränen, verwinkelten Altstadtgassen und Hochstraßen. Ein bisschen roh, ein bisschen chaotisch – aber voller Geschichten. Und einige davon sind ziemlich skurril. 1. Die schmalste Gasse Europas In der Altstadt findet man die Vico della Virgina , angeblich nur 50 Zentimeter breit. Breiter als eine durchschnittliche Schulterspanne ist das nicht. Wenn man da mit Rucksack durchläuft, klemmt man fest – fast wie bei Tetris in der Realität. 2. Der Friedhof als Freilichtmuseum Der Cimitero Monumentale di Staglieno ist nicht nur Friedhof, sondern ein Sammelsurium an überlebensgroßen Marmorskulpturen. Familiengräber wirken hier wie kleine Theaterbühnen. Mark Twain schrieb begeistert darüber – und recht hatte er: man läuft mehr staunend als trauernd herum. 3. Pesto aus dem Mörser – wirklich ernst gemeint Klar, Pesto alla Genov...

Savona – eine besondere Stadt in Italien mit blauem Blut

  Savona – eine besondere Stadt in Italien mit blauem Blut Savona. Ligurische Küste, Sonne im Gesicht, salzige Luft. Und dazwischen eine Stadt, die mehr Geschichten in sich trägt, als man auf den ersten Blick ahnt. Zahlen, die ein Bild zeichnen Rund 60.000 Menschen leben hier. Damit ist Savona weder winzig noch eine Metropole. Eher so ein Ort, den man bequem zu Fuß entdeckt, aber der trotzdem ein urbanes Gefühl hat. Viele Einwohner pendeln nach Genua, andere arbeiten im Hafen oder in kleinen Betrieben der Region. Von den Römern bis zur Rivalität mit Genua Savona war schon in der Antike besiedelt – zunächst von den Ligurern , später kamen die Römer. Im Mittelalter wuchs die Stadt zu einer wichtigen Seemacht heran. Der Hafen brachte Wohlstand, aber auch Konflikte. Genua zum Beispiel. Die Rivalität zwischen beiden Städten war legendär. So legendär, dass die Genuesen 1528 kurzerhand beschlossen, Savona politisch kleinzuhalten. Jahrhunderte lang kämpfte Savona damit, im Schatten ...

Focaccia aus Ligurien – ein Steckbrief mit Biss

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  Focaccia aus Ligurien – ein Steckbrief mit Biss Die Focaccia ist kein Beiwerk. Sie ist eigenständig, stolz und seit Jahrhunderten fest in der ligurischen Esskultur verankert. In Genua bekommt man sie morgens sogar in der Bar – zusammen mit einem Cappuccino. Klingt ungewohnt, funktioniert aber erstaunlich gut. Ein bisschen Geschichte Die Ursprünge reichen weit zurück, ins Mittelalter. „Fugassa“ nannten die Genuesen ihre Variante. Gebacken wurde sie ursprünglich auf glühenden Kohlen, direkt auf Steinplatten. Einfaches Essen, aber immer nah am Alltag der Leute: Mehl, Wasser, Salz, Hefe, Olivenöl. Mehr brauchte es nicht. Von Ligurien aus hat sich die Focaccia über ganz Italien verbreitet – und wurde dabei jedes Mal leicht verändert. Genau diese Vielfalt macht sie so spannend. Focaccia ist nicht gleich Focaccia Liguria: Klassisch flach, mit groben Salzflocken und viel Olivenöl. Außen knusprig, innen saftig. Apulien: Dort kennt man die „Focaccia Barese“ – belegt mit Toma...