Zwischen Küste und Berg: Liguriens Schutzgebiete als Orte lebendiger Natur

 Zwischen Küste und Berg: Liguriens Schutzgebiete als Orte lebendiger Natur

Ligurien, die enge Nordwest-Region am Mittelmeer, überzeugt durch dramatische Küstenlandschaften und historische Städte – doch die eigentliche Fülle zeigt sich abseits des Meeres. Ligurien verfügt über einen Nationalpark und neun Regionalparks, verteilt auf rund 60.000 Hektar – das sind knapp 6 % der Regionalfläche. Diese Schutzgebiete reichen von alpinen Regionen bis zu mediterranen Zonen und repräsentieren eine außergewöhnliche Vielfalt auf kleiner Fläche.

Die zehn Schutzgebiete im Überblick

1. Nationalpark Cinque Terre
Das einzige Nationalgebiet, das das weltberühmte Küstenband zwischen La Spezia und den fünf Dörfern schützt. Hier verbinden sich terrassierte Weinberge, steile Felsen, traditionelle Weinbaukultur und gut erschlossene Wanderwege.

2. Regionalpark delle Alpi Liguri
Mit über 60.000 Hektar das größte regionale Schutzgebiet Liguriens. Die Region reicht bis über 2.000 m Höhe und beherbergt mehr als 2.000 Pflanzenarten (darunter seltene Alpenflora), sowie Wildtiere wie Wolf, Gams, Adler und Salamandra niger – ideal für Alpinismus, Skitouren und Biodiversitätsforschung.

3. Regionalpark Beigua
Ungefähr 8.715  ha groß, entstand 1985/95 und ist als UNESCO Global Geopark anerkannt. Charakteristisch sind serpentingesteinreiche Gesteinsformationen, Aussichtspunkte zur Küste, der Monte Beigua und vielfältige Vogelwelt sowie seltene Pflanzen.

4. Regionalpark Aveto
Im ligurischen Apennin gelegen, kombiniert er alpine Seen (z. B. Lago delle Lame), Kastanienwälder, Fossilienfunde und weitläufige Almflächen. Eine Landschaft mit deutlichem ökologischen und geologischen Profil.

5. Regionalpark Antola
Mit etwa 4.837 ha (seit 2022 erweitert) umfasst er gipfelreiche Abschnitte, dichte Wälder, Wanderwege und die historische Zahnradbahn von Casella. Der Monte Antola bietet bei klarer Sicht Weitblicke bis ins ligurische Meer und zu hohen Alpenbergen.

6. Regionalpark Montemarcello‑Magra‑Vara
Er erstreckt sich über 4.320 ha entlang der Flusstäler von Magra und Vara. Neben Auen, Hügeln und Küstenabschnitten sind auch archäologische Fundstätten sichtbar, die römische Geschichte (Luni) belegen.

7. Regionalpark Portofino
Auch klein, aber ökologisch hochinteressant: Mediterrane Macchia, Steineichenwälder, Klippen, reiche Fauna mit Rotfuchs, Dachs, Wildschwein, Eichhörnchen und invasive Capra-Ziegen, sowie ein angrenzendes Meeresschutzgebiet mit klarem Wasser und Biodiversität.

8. Regionalpark Piana Crixia
Nicht viel größer als 800 ha, bekannt für die markante Kalk‑Mergelformation, den sogenannten Felsenpilz („rocca“). Der Park kombiniert Wein‑ und Olivenbau mit botanischer Vielfalt, vor allem Orchideen, und beherbergt Wildtiere wie Fuchs, Dachs und Greifvögel.

9. Regionalpark Bric Tana
Kleiner kommunaler Park im westlichen Ligurien, weniger bekannt, aber Teil des flächenmäßigen Netzes regionaler Schutzgebiete. Dient als Verbindungsglied zwischen größeren Parks und lokalen naturnahen Landschaften.

10. Regionalpark Porto Venere
Rund 400 ha groß, umfasst das Kap von Porto Venere, die Inseln Palmaria, Tino, Tinetto sowie marine Schutzzonen. Mediterrane Macchia mit endemischen Pflanzen (z. B. Porto‑Venere‑Kornblume), seltene Reptilien und Meeresfauna – ebenso UNESCO-Welterbe mit den Cinque Terre.

Bedeutung und Synergien

Die Schutzgebiete bilden ein integriertes Netzwerk zum Schutz ökologischer Vielfalt. Sie stärken nachhaltige Nutzung: extensive Landwirtschaft, zertifizierte regionale Produkte (Käse, Kastanien, Honig), Bildungseinrichtungen, Forschung und naturverträglicher Tourismus.

Zudem bieten viele Parks markierte Wanderwege, Besucherzentren, botanische Führungen und familienfreundliche Angebote – etwa im Montemarcello‑Magra‑Vara mit Flusspfaden oder im Aveto mit Gletscherseen. In Portofino ermöglicht der Meerespark klare Taucherlebnisse, in der Alpi Liguri sind alpine Touren möglich, inklusive Skilanglauf im Winter.

Empfehlungen für Besucher

  • Alpi Liguri: Für botanisch und geologisch Interessierte, die Höhenwege, alpine Flora und Fauna erleben möchten.

  • Beigua: Für Naturinteressierte und Geotouristen, mit spektakulären Panoramen und Vogelzugaktivitäten.

  • Antola: Wanderungen mit lokaler Bahn-Attraktion, alpine Vegetation ohne hohe Anforderungen.

  • Porto Venere: Kombination von Küste, Inseln und Meereswelt mit historischer Infrastruktur.

  • Piana Crixia oder Bric Tana: Wer fernab großer Menschenmassen Ruhe sucht und kleinräumige Vielfalt erleben möchte.


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Metabeschreibung: Überblick über National‑ und Regionalparks in Ligurien: zehn Schutzgebiete, ihre Besonderheiten, Größe und Empfehlungen für Entdecker in der Region.

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